Ein starkes Bündnis

Tomas Novotny und Andreas Hugot

Ende Mai 2021 erwarb die EPH-Tochter EP Power Europe (EPPE) das Unternehmen STEAG Power Minerals, das in Zukunft als EP Power Minerals GmbH firmieren wird.

Für EP Power Minerals eröffnet die Übernahme eine Vielzahl neuer Chancen: Mit Highspeed kann das Unternehmen nun seine Innovationen vorantreiben und gleichzeitig die Versorgungssicherheit seiner Kunden nachhaltig sichern. Und auch EPH profitiert: Der Energieversorger baut durch die umweltfreundlichen Lösungen von EP Power Minerals seine nachhaltige Entwicklung weiter aus.

Was das im Detail bedeutet, führen Tomáš Novotný (Mitglied des Vorstands von EPPE) und Andreas Hugot (Sprecher der Geschäftsführung EP Power Minerals) im Interview aus.

 

Inwiefern leistet EP Power Europe einen positiven Beitrag zur Nachhaltigkeitsstrategie der EPH-Gruppe?

Tomáš Novotný: In unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir das Ziel verankert, mehr Klimafreundlichkeit durch effektive, sinnstiftende Maßnahmen zu erreichen. Wir wollen keine Probleme verlagern, sondern aktiv zur Lösung beitragen. Mit der Akquisition von EP Power Minerals gelingt es uns, die Kohlenstoffemissionen der EPH-Gruppe zu reduzieren, bei gleichbleibender Flexibilität unserer Anlagen und Zuverlässigkeit der Stromversorgung. Die Verarbeitung von Flugasche trägt wesentlich zur Reduzierung der Umweltbelastung bei, was sich in die gesamte Nachhaltigkeitsstrategie von EPH einfügt.

Zudem hat die Integration von EP Power Minerals wirtschaftliche Bedeutung für unser Unternehmen: EP Power Minerals bringt mit seinen drei Geschäftsbereichen wertvolle neue Kompetenzen und Technologien in unsere Holding ein, deren Weiterentwicklung wir aktiv fördern werden. So stellen wir die Weichen für ein gemeinsames, signifikantes Wachstum.

 

Können Sie uns einen Einblick in diese Wachstumstreiber geben?

Andreas Hugot: Unser Unternehmen zeichnet sich seit jeher durch eine hervorragende Servicequalität und Problemlösungskompetenz aus – und hier werden wir uns in Zukunft noch besser aufstellen:  Unter dem Dach der EPH werden wir die bereits begonnene Internationalisierung unserer drei Geschäftsbereiche Kraftwerksnebenprodukte, Strahlmittel und Abfall & Recycling zielgerichtet ausweiten. Dabei wird Asien einen Schwerpunkt der Entwicklung darstellen. Mit intelligenten Logistikkonzepten werden wir die Bedarfe der Kraft- und Bauwirtschaft optimal in Einklang bringen und so auf allen Seiten Synergien schaffen.

Zudem modernisieren wir kontinuierlich unser Stoffportfolio: Aktuell arbeiten wir beispielsweise an einer Alternative für Flugasche, die aus einem natürlichen Rohstoff gewonnen wird und die Dekarbonisierung der Bauindustrie weiter vorantreiben wird. Auch im Bereich der Strahlmittel erschließen wir mit Hochdruck neue Möglichkeiten: So kann beispielsweise Lavasand das endliche Schmelzkammergranulat ersetzen. Bei diesem Rohstoff handelt es sich, wie beim Schmelzkammergranulat, um ein Aluminiumsilikat. Den Bereich Abfall & Recycling stellen wir ebenfalls zukunftssicher auf – mit Benchmark-Technologien, die weltweit nachgefragt sind.

 

Für Kunden von EP Power Minerals nimmt die Versorgungssicherheit einen sehr hohen Stellenwert ein. Ändert sich hier etwas durch die Herauslösung aus dem STEAG-Konzern?

Andreas Hugot: Unsere Kunden müssen sich diesbezüglich keine Sorgen machen. Wir reagieren schon immer mit Weitsicht auf die rapiden und nachhaltigen Veränderungsprozesse auf dem Energiemarkt. Durch langfristige Verträge und ein stark wachsendes Netzwerk sind wir sehr gut aufgestellt, um die gewohnte Versorgungsqualität langfristig zu sichern. Und die Zugehörigkeit zu EPH sowie die geplante Internationalisierung werden sich weiter positiv auf die Versorgungssicherheit auswirken. EP Power Minerals wird weltumspannend eine Schlüsselrolle übernehmen bei der Verwertung von Nebenprodukten aus Kraft- und Hüttenwerken. Darüber hinaus werden wir die kreislaufgerechte Rückgewinnung bereits abgelagerter Nebenprodukte weiter forcieren – Urban Mining ist hier das Stichwort. Wir wollen unseren Kunden neuartige Lösungen anbieten, die sich qualitativ mit Altbewährtem messen lassen wie z. B. das Angebot von natürlichen Puzzolanen aus einer eigenen Mine aus Island oder importierte Zumahlstoffe aus unserem internationalen Netzwerk.

Tomáš Novotný: Auch wenn der Fokus von EPH auf einer kohlenstofffreien und kohlenstoffarmen Stromerzeugung liegt: Mittelfristig wird Braunkohle und Steinkohle jedoch weiterhin eine wichtige Rolle im Energiemix verschiedener Märkte spielen, um den stetig wachsenden Energie-und Strombedarf zu sichern. Aktuell stammt etwa  17 % des von EPH erzeugten Stroms noch aus Steinkohle-oder Braunkohlekraftwerken, z. B. in Deutschland und Osteuropa. Die Nebenprodukte wie Flugasche und REA-Gips werden wir EP Power Minerals zugänglich machen – ein klassischer Win-Win.

Andreas Hugot: Selbstverständlich bestehen alle vertraglichen Beziehungen, die unsere Kunden bisher mit der STEAG Power Minerals GmbH unterhalten haben, unverändert mit der EP Power Minerals GmbH und ihren Tochtergesellschaften fort. Wir freuen uns auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit und einen vertrauensvollen Dialog!

Über EPPE

EPPE, eine Tochtergesellschaft der Energetický a průmyslový holding, a.s. (EPH), wurde 2016 gegründet und hat ihren Sitz in Tschechien. Das Stromerzeugungsportfolio von EPPE bietet einen ausgewogenen und diversifizierten Mix aus thermischen Kraftwerken und Biomasse-Kraftwerken sowie anderen erneuerbaren Energiequellen. EPPE besitzt und betreibt Anlagen in Deutschland, Italien, Irland, der Slowakei, Großbritannien und Frankreich. Zum Leistungsumfang der EPH-Gruppe gehören außerdem Handels- und Logistikplattformen, Gasinfrastrukturmanagement und Immobilienentwicklung.

Über EP Power Minerals

Wir verstehen uns als europäischen Kompetenzführer im Management von Kraftwerksnebenprodukten und Strahlmitteln sowie industrieller Abfälle. Mit unseren Tochterunternehmen und unserem international wachsenden Netzwerk sind wir Dienstleister für Industrie und Bauwirtschaft, die wir mit hochwertigen Baustoffen, Strahlmitteln und Industriemineralien versorgen. Seit Mitte 2021 ist EP Power Minerals Teil des mitteleuropäischen Energiekonzerns Energetický a průmyslový holding (EPH).

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